Vergangenen Sonntag begeisterten zwei junge Musikerinnen die zahlreichen Besucher*innen mit großem musikalischem Ausdruck und Erzählfreude im Festsaal der Freien Waldorfschule Benefeld beim 28. Beflügelt- Konzert.

Die Cellistin Cecilia Camón Botella und ihre Klavierpartnerin Mayako Higuchi brachten zunächst das Adagio und Allegro in As-Dur von Robert Schumann zu Gehör und vermochten die Zuhörerin im ersten Satz in eine träumerische Stimmung zu versetzen, die dann im schnellen zweiten stürmisch daherkommenden Satz wie weggeweht wurde.

Als  nächstes Stück hatten die beiden jungen Musikerinnen, die beide in Hannover an der Hochschule für Musik, Theater und Medien im Masterstudiengang studieren, Beethovens Fünfte -allerdings die für Cello und Klavier - im Gepäck. Ein sehr eigenwilliges Werk, das beide konzentriert und kraftvoll musizierten. In einem Polizeibericht(!) vom 30.November 1841 liest man über ein Konzert mit dieser Komposition: „Die gestrige Veranstaltung war nicht dazu angetan, die Begeisterung für das Talent dieses Komponisten zu erhöhen, der seine Anhänger und seine Gegner hat“. Das mag damals so gewesen sein, aber in der Veranstaltung vom 5. Februar 2023 war die Begeisterung im Publikum deutlich zu hören und zu spüren.

Die späte Sonate in F-dur von Johannes Brahms, die als letztes Werk auf dem Programm stand, komponierte Brahms in glücklichen Sommermonaten in der Schweiz 1886. Dieses Werk  ist eines der wunderbarsten Werke für diese Besetzung und schon der kraftvolle Einstieg von Camón Botella war auch am Sonntag für das Publikum ein Glücksmoment. Wild harmonisch kam der erste Satz daher, aber zwischendurch auch wieder schwärmerisch und sehnsuchtsvoll. Mit Pizzikato Klängen im Cello  in tiefer Lage begann der zweite Satz. Die beiden Musikerinnen gelang es, dass beide Instrumente klanglich miteinander verschmolzen und sich ein wunderbarer Dialog zwischen Klavier und Cello entspann. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus, die beiden symphatischen Musikerinnen spielten noch  das bekannte und zu Herz gehende „salut d'amour” von Edgar Elgar.


Auch nach dem Konzert blieben noch viele Zuhörer im Foyer um über das Gehörte zu sprechen und um noch einmal den nun schon 110 Jahre alten Flügel in Augenschein zu nehmen, bevor dieser sich  auf die Reise in die Werkstatt der Klavierbaufirma Hellmich in Verden begeben wird, wo er Dank einer großzügigen Spende  der Volksbankstiftung generalüberholt wird. Beim nächsten Konzert am 12. November wird er ganz neu erklingen und das soll richtig gefeiert werden. Die Waldorfschule, das Forum Bomlitz und das Team der Beflügelt- Konzerte laden jetzt schon dazu ein!



Text und Bild:
Agnes Görißen

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.

Intern