Zwei junge Künstler bei „Beflügelt....” begeisterten das Publikum

Benefeld. Anspruchsvolle Violinsonaten von Mozart, Beethoven und Fauré waren diesmal auf Einladung der Waldorfschule und des Forum Bomlitz in der Konzertreihe „Beflügelt... Podium Junger Künstler” vergangenen Sonntag im überfüllten Pavillon der Waldorfschule zu hören. Die Pianistin Victoria Sarasvathi und der Geiger Sebastian Nowak verzauberten das Publikum mit ihrer Musik und ihrer natürlichen Ausstrahlung und Souveränität.  Beide studieren derzeit in Hannover und spielen seit drei Jahren in dieser Besetzung.

In diesem Konzert konnte der Zuhörer die Entwicklung der Violinsonate wunderbar „erlauschen”. Hatte in früheren Werken die Violine eher fakultativ den Klang des Pianofortes angereichert, so begann Mozart in der allerdings noch zweisätzigen Violinsonate in A-Dur, KV 305 so zu komponieren, dass das Klavier und die Violine gleichberechtigte Partner waren. Ungetrübte Heiterkeit strahlte der erste Satz aus, um dann im Thema con variazioni des zweiten Satzes von der Klavier-Solovariation bis zum rasanten Schluss zahlreiche Verwebungen beider Instrumente  durchzudeklinieren.

Die nun folgenden 30 Minuten entführten das Publikum in eine gänzlich andere Welt: Faurés Sonate Nr 1 in A-dur op 13.  die bei der Uraufführung 1877 enthusiastisch gefeiert wurde. Mit ihrem unverwechselbar französischen Klang ist diese Sonate eine quasi-impressionistische Poesie der Klänge und der verwebenden Harmonien und wohl das populärste Kammermusikwerk Faurés.

Im ersten Satz beginnt zunächst das Klavier eine weit angelegte Kantilene, aber dann setzt ohne Vorbereitung singend die Violine ein. Nowak und Sarashvati musizierten so miteinander, dass man den Eindruck bekam, als würden da gar nicht zwei Personen musizieren, sondern nur eine.

Im Rhythmus eines Gondellieds setzt der langsame Satz ein, über den wie Mandolinenbegleitung anmutenden Klängen der linken Hand der Pianistin, erhebt sich zunächst wie Mondlicht der Klang gebrochener Akkorde in der rechten Hand, dann der Gesang des Gondoliere in der Solovioline.

Das „Allegro vivo” überschriebene Scherzo kommt mit seinen flirrenden Pizzicati perlend und spritzig daher, unterbrochen durch ein wehmütiges fis-moll Trio, das schon bei der Uraufführung mit lautstarkem Beifall bedacht wurde, so auch am Sonntag.

Gebannt folgte das Publikum dem Finale, dem energischsten der vier Sätze, das zweite Thema mit seinen Doppelgriff-Oktaven gestattete der Geige einen Höhenflug echter Virtuosität in diesem Werk.

Das letzte Werk dieses Nachmittages war die Violinsonate a-moll op 23 von Ludwig van Beethoven. Nowak und Sarashvati musiziertem im echten Dialog miteinander, der zuweilen sehr wild anmutete. Zwischen zwei aufgewühlt ernsthaften Sätzen, platzierte Beethoven in dieser Sonate fast ein Kabinettstückchen, das Thema ganz einfach, voller Humor und Ironie.

Nach lang anhaltendem Applaus spielten die beiden Künstler noch eine Zugabe:  den Marche Miniature viennoise von Fritz Kreisler.

Das nächste Konzert der Reihe Beflügelt ... Podium Junger Künstler findet am 1. März 2020 um 17 Uhr mit der Pianistin Josefa Schmidt statt. Zu Gast wird eine ungewöhnliche Künstlerin mit einem moderierten Konzert mit dem Titel „BeethovenPlus” sein.

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