Die Reihe Beflügelt...., Podium Junger Künstler , die mehrmals im Jahr zu Konzerten junger Nachwuchskünstler in den schönen Raum des Pavillons der Freien Waldorfschule einlädt, ist immer noch ein wenig ein Geheimtipp.

Dennoch war  auch am vergangenen Sonntag der Raum mit Zuhörern jeglichen Alters gefüllt, um dem Pianisten Young ho Park zu lauschen. Park ist z.Zt. Masterstudent an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Roland Krüger. Er hat schon zahlreiche Preise gewonnen u.a. den Grand-Prix des Samick Seiler Piano Competition in Seoul.

Mit der Sonate Nr. 21 in C-dur , die unter dem Namen Waldsteinsonate bekannt ist - benannt nach dem Mäzen Beethovens Graf  Ferdinand von Waldstein, dem Beethoven die Sonate widmete - eröffnete Park das Konzert. Die groß angelegte Klaviersonate gilt sowohl in ihrer Länge als auch in ihrer Virtuosität als Paradestück für jeden Pianisten. Für die Zuhörer war diese Sonate aber mitnichten lang, denn Park spannte einen großen Bogen über das Werk, der vom ersten bis letzten Ton nicht abbrach. Man merkt als Zuhörer nicht, dass das Werk 3 Sätze hat, da der zweite Satz attacca in das Schlußrondo führt. Die virtuosen Trillerstellen, an denen der Pianist noch über einem Triller in derselben Hand Melodielinien zu spielen hat, hatten bei Park etwas Unbeschwertes und Leichtes.

Der zweite Teil des Konzertes begann mit dem etwas versponnenen Intermezzo op.119,1 von Johannes Brahms, dessen gebrochene Akkorde in herbstliche, flimmernde Luft zu schweben schienen. Ausdrucksvolle, schmerzliche Arpeggien durchzogen das Intermezzo von Anfang bis zum Ende. Die folgende sehr bekannte kraftvolle Rhapsodie op.110,4,  unterbrach diese Stimmung abrupt.
Chopins 3. Ballade in As-Dur op. 47 führte die Zuhörer in eine ganz andere Welt.  Chopin ist der erste Komponist, der Balladen schrieb, obwohl er derProgrammmusik eher gleichgültig gegenüberstand. Park verstand die wechselnden Stimmungen, die diese Musik widerspiegeln, hervorragend herauszuarbeiten.

Das Konzert endete mit einem der schwierigsten und virtuosesten Werke der Klavierliteratur, den "Trois mouvements de Petrouchka" von Igor Strawinsky. Vorweg: Young ho Park meisterte dieses Werk  mit Bravour. Strawinsky schrieb diese Klaviertranskription seines Ballettes und widmete sie dem großen Artur Rubinstein. Die Zuhörer wurden auf einen russischen Jahrmarkt entführt, wo die Geschichte Petruschkas zu hören ist. Russische Tänze, folkloristische Lieder wurden in rhythmisch markante Passagen eingefügt. Das Ganze war ein riesiges Feuerwerk in einem großen
Klangteppich.

Lang anhaltender  Applaus und Bravorufe entlockten dem Künstler noch eine Zugabe von Franz Liszt.
Das nächste Konzert der Reihe Beflügelt ... Podium junger Künstler findet am 19. Januar 2020 um 17 Uhr statt. 
Das Duo Noak-Sarasvathi wird dann Werke für Violine und Klavier von Beethoven, G. Fauré und Szymanowski spielen.

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